2008-08-27

sly


mein lieber freund matclaude, dessen blog ich über alles schätze (LINK), hat deremol grausam gegen einen meiner lieblingsschauspieler gewettert... ich weiss, dass ich hier eine minderheitenposition vertrete, aber ich möchte doch schnell eine lanze für sylvester brechen:

- trotz gesichtslähmung hat er seinen wunsch schauspieler zu werden durchgesetzt - ich mag durchhaltewillen...

- er hat rocky I geschrieben (und ich mag rocky I), und dann durchgesetzt, dass er die hauptrolle spielen darf (durchhaltewillen! s.o.!)

- er hat "first blood" filmisch umgesetzt und kommerziell erfolgreich gemacht - viele hielten den roman für ein nicht verfilmbares projekt (durchhaltewillen again...)

- der regisseur von staying alive (ja, dieses staying alive mit travolta und beegees soundtrack) war - wait for it - genau: sylvester! ja, da staunt man... ich jedenfalls... und ich mag diversität.

- ja, ich steh dazu: ich find oskar zum brüllen lustig... wenigsten jovanka und boris werden mir zustimmen!

- er hat sehr wohl in einem richtigen woody allen film mitgespielt: bananas

- und um das ganze noch in den historischen kontext zu stellen: in den 80er jahren sprach man noch von brutalos - ein begriff der so überflüssig geworden ist, dass man zwei jahrzehnte später nicht einmal einen wikipedia artikel darüber findet (hier der einzige LINK dazu). filme aus diesem genre hatten gleich schon einen stempel "blödsinnig" darauf. dasselbe galt für muskelmänner - in den guten alten achtziger war es muskeln oder hirn, und nix dazwischen und kein men's health auch für akademiker... schwarzenegger und stallone haben heutzutags beim kritischen publikum etwas mehr aufwind als damals, als sie einfach belächelt wurden, aber das blöd-label bleibt irgendwie einfach hartnäckig hängen.
dies gilt natürlich auch umgekehrt - ich hab rambo als kleiner bub supidupi gefunden, und wenn ich den trailer zu rambo III heute ankucke, wird mir immer noch warm ums herz...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wunderbar - das reicht schon fast für die Laudatio zur Preisübergabe! Gratulation auch zur feinsinnigen Wahrnehmung der entkrampften Beziehung von Muskeln und Hirn - wäre ein weiterer Grund für den Award. Doch fürchte ich, hier wird Silvester eine Idee zuviel der Ehre angetan.

Auch wenn man "first Blood" und seine Sequels nicht als reaktionäres Werk verstanden haben will, ist deren Beitrag zum Thema Kriegsveteranen bzw. -Opfer intellektuel doch eher mager.

Ich denke einfach, dass der Wunsch des Zurich Film Festivals, einen unorthodoxen Preisträger zu finden, hier zu einem etwas unglücklichen Resultat geführt hat. Doch vielleicht dachten sie einfach: Hey , wenn Stephen King den National Book Award bekommen kann, dann reichts für Sly allemal.