2008-09-08

Ausser Scherben nix gewesen?

Die ersten Schweizer Botellones gingen also eher ruhig über die Bühne. Beklagt wurde vor allem der Müll, den die feiernden jungen Menschen hinterlassen haben, beziehungsweise die Scherben, die nun auf der Zürcher Blatterwiese herumliegen. Von sozialem Zerfall oder einer Gefahr für die Gesellschaft keine Rede mehr. Wobei glaub immerhin die aus Sicherheitsgründen abwesende Frau Maurer ganz unflätig beschimpt worden sein soll , und ein TeleZüri-Team mit leeren Flaschen beworfen wurde und deshalb ihre "..vom Botellon für Tele Tsüri..."-Übertragung abbrechen musste. Immerhin also ein Quäntchen schlagzeilenwürdige Randaliererei.
 
Meine Lieblingsmeldung in diesem Zusammenhang war die des Quartiervereins Seefeld. Die haben nämlich gejammert, sie seien immer die Armen, die die Feten und Feiern aushalten müssen, die anderen Quartiere sollten doch bitteschön auch mal an die Reihe kommen. Gut gesagt, Quartierverein! Vielleicht sollte man fairerweise dafür auch mal das Seeufer reihum abtauschen?
 
Nachdem die grossen Schweizer Städte also schon drankamen, wartet das Städtchen am Rheinknie ganz gelassen auf die Dinge, die da am nächsten Wochenende kommen mögen. Wohl deshalb, weil man schon etwas abgucken konnte, wie es die anderen gemacht haben, aber auch, weil Basel recht erfahren ist, was alkoholhaltige Feiern angeht. Nein, nicht die Fasnacht, sondern ein ganz anderer Anlass findet hier Gelegenheit, endlich einmal gewürdigt zu werden: der Harassenlauf. Ja, richtig gehört: Harassenlauf. Eine bekannte Basler Kulturtradition. Und das geht ungefähr so: Ein paar Kids kaufen sich harassenweise Bier und rennen damit von einem baselländlichen Kaff nach Basel. Wer zuerst mit leergesoffenem Harass ankommt, hat gewonnen und gewinnt als Preisgeld das gesamte Flaschendepot aller Wettsäufer.
 
Aber seit ein paar Tagen reden sowieso alle nur noch von Googles neustem Streich, dem Browser Chrome.

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