mailänderli in new york

noch ein nachbemerkung:
der gemeine kochfreund mag denken, dass das amerikanische massensystem oder generelle übersetzungsschwierigkeiten das guetzeln oder grittymänz backen weitgehend verunmöglichen - weit gefehlt. Einfacher geht es gar nicht:
Die geneigte hausfrau findet schnell heraus, dass Hefe zum beispiel yeast heisst, wobei würfeli-hefe "cake yeast" heisst und das ganze im folgenden verhältnis zueinander steht: "approx. 2 1/4 tsp. of active dry yeast equal one 1/4 oz. packet of yeast. Three 1/4 oz. packets equal the activity of one 2 oz. yeast cake."
Auch das umrechnen von gramm nach pfund ist gar nicht schwer, wenn man sich an folgende einfache regel hält: Das britische bzw. amerikanische Pfund (auch Avoirdupois Weight) hat exakt 453,59237 Gramm und entspricht 16 Unzen. Bei mailänderli-rezepte die z.b. nach 500 gramm mehl verlangen, sollte man deshalb möglichst alle angaben durch 3 teilen, da sonst der schwierigkeitsgrad zu einfach ist und der anspruchsvolle guetzler/ die anspruchsvolle guetzlerin schnell gelangweilt ist (besonders mit einem anspruchslosen, lieben kinde, das derweil friedlich in seinem schlafzimmer mit dem puppenhause beschäftigt ist.)
Wo nun das rezept 200 grad celsius verlangt, der amerikanische ofen aber nur fahrenheit versteht, gilt es, den dreisatz aus seinem winterschlaf im langzeitgedächntnisse zu wecken: Man muss nur wissen, dass Fahrenheit als Nullpunkt seiner Temperaturskala die tiefste Temperatur des strengen Winters 1708/1709 in seiner Heimatstadt Danzig wählte. Als zweiten und dritten Fixpunkt legte er 1714 den Gefrierpunkt des reinen Wassers (Eispunkt) bei 32 °F und die „Körpertemperatur eines gesunden Menschen“ bei 96 °F fest. Wem das nun immer noch zu kompliziert ist, der rechne einfach: Celsius · 1,8 + 32 = Fahrenheit - kinderleicht!
welche froide, wenn die ganze familie, vereint um den selbsgebastelten adventskranz, dann die leckeren guetzli probieren darf - hmmm!