Dreister Motorraddiebstahl

Basel/mf -- Im ruhigen Basler Vorortquartier St. Johann ereignete sich am Mittwoch Nachmittag ein Motorraddiebstahl. Der dreiste Dieb wurde dabei zufälligerweise von der Partnerin des Besitzers beobachtet. Gemäss ihren Aussagen rückte ein Mann um die 30 auf einem Fahrrad an, wobei er einen Helm auf dem Gepäckträger mit sich führte. Er setzte sich auf das Motorrad, und nach einigem Hin- und Herbewegen gelang es ihm, den Motor zu starten. Er setzte sich dann den Helm auf und fuhr davon.

Trotz sofortiger Alarmierung waren der Polizei die Hände gebunden. Ohne Angabe der Nummer konnte sie nichts unternehmen, und allein aufgrund des Signalements des Diebes die nahen Grenzübergänge zu kontrollieren, schien ausserhalb ihrer Möglichkeiten. Wie sie aber selber einräumte, waren alle verfügbaren Einsatzkräfte schon beim Basler St.-Jakob-Stadion, wo mit dem Spiel des Heimklubs gegen die Zürcher Grasshoppers eine als risikoreich eingestufte Partie erwartet wurde.

Jedoch wurde das Kriminalkommissariat benachrichtigt, das sich dann dafür entschied, DNA-Proben am Fahrrad zu nehmen. "So wie der Dieb gehandelt hat, war er vorbereitet. Deshalb gehen wir davon aus, dass das nicht sein erster Diebstahl war. Er könnte der Polizei bekannt sein", so der mit den Ermittlungen betraute Beamte der Basler Polizei. Im Umfeld des Geschädigten wird die Täterschaft jedoch aus dem nahe gelegenen Elsass vermutet.

Er selber wollte diese Mutmassungen nicht kommentieren, schien aber etwas resigniert. "Was ist mir nicht schon alles passiert -- einmal wurde mir das Fahhrad gestohlen, am Töff der Pneu aufgeschlitzt und das Nummernschild geklaut! Damals wohnten wir noch am Totentanz. Ich dachte, hier sei es ruhiger." Sein persönlicher Eindruck sei, dass in Basel die kriminelle Energie recht hoch sei. Höher noch als in Zürich, was ihn erstaune. Die gute Laune will er sich deswegen aber nicht verderben lassen. "Natürlich bin ich genervt! Aber vielleicht kommt der Töff ja wieder zum Vorschein, wer weiss, das wäre schön."(fü)